Juni 2022
Das Gift der Selbstorganisation:
Toxische Führung

Toxische Führung ist Gift. Gift für die Selbstorganisation von Teams, einem Herzstück von Agilität. Sie fördert Angst und zentralistische Strukturen. Sie baut Teams nicht auf, sondern zerstört Vertrauen und verhindert psychologische Sicherheit. Dr. Josef Fischer und Dr. Sandra Berenbold zeigen gemeinsam in ihrem Beitrag im WEKA HR Developers die vier Giftdosen toxischer Führung auf sowie die Möglichkeiten für HR toxische Führung im Unternehmen zu reduzieren.
Die vier Giftdosen der toxischen Führung für die Selbstorganisation sind:
- Eine fehlende Vision und Klarheit, denn alles orientiert sich an den Bedürfnissen der toxischen Führungskraft
- Blockade dezentraler Entscheidungsstrukturen, denn toxische Führungskräfte schaffen Abhängigkeiten von sich als Person
- Zerstörung der psychologischen Sicherheit, denn es herrschen Angst und Misstrauen
- Die Förderung eines agilitätshemmenden Mindsets, denn nur die Meinung der toxischen Führungskraft zählt
Toxisches Führungsverhalten ist jedoch nicht unbedingt gleichzusetzen mit Narzissmus. Oft agieren Führungskräfte unter großem Druck toxisch ohne direkte Absicht. Sie sind sich der Konsequenzen ihres Führungsverhaltens oft nicht bewusst und spüren erst dann die Konsequenzen, wenn alles zum Erliegen kommt. Da die Dynamik in Unternehmen und der Druck auf Führungskräfte immer mehr zunimmt, ist es umso wichtiger, dass HR toxischen Tendenzen entgegensteuert. Dazu gehört ein enges Begleiten der Führungskräfte mit ihren Teams, um Agilität in Unternehmen wirklich zu ermöglichen.