Oktober 2022
Change unter Spannung – Multiplikatoren
Hinderliche Rahmenbedingungen für Change – insbesondere in Krisenzeiten – führen zu Spannungsfeldern. Das macht die Rolle von HR als Architekt für Veränderungen in Organisationen noch anspruchsvoller. Veränderungen mit Wirkung brauchen viel Zeit und eine intensive menschliche Beteiligung, beides ist in Krisenzeiten ein knappes Gut. Auf bessere Zeiten zu warten, ist jedoch keine Option. Der Bedarf an Veränderungen ist dringlicher denn je. Es gilt nicht vor den Spannungsfeldern zu kapitulieren, sondern diese nutzbar zu machen.
Dr. Sandra Berenbold und Dr. Veronika Sweet sind deswegen überzeugt, dass Change auch in beanspruchten Systemen gelingen kann. Eine Chance sehen die beiden im Aufbau von Multiplikatoren-Systemen.
Was sind Multiplikatoren-Systeme?
Change Multiplikatoren sind Netzwerke von Mitarbeitenden, um Veränderungen mit einem hohen Grad an Mitgestaltung aller umzusetzen. Sie bauen die Brücke zwischen dem Veränderungsvorhaben und dem Business.
Was braucht es, damit Change Multiplikatoren wirken können?
Change ist dann wirkungsvoll, wenn dieser von innen heraus getrieben und selbstorganisiert angegangen wird. Change Multiplikatoren sind besonders gut einsetzbar in dezentralen Organisation, bei komplexen Veränderungsvorhaben und in interkulturellen Kontexten. Sie schaffen Nähe und Austausch direkt mit den Betroffenen – In allen Winkeln des Unternehmens und in ihrer Sprache.
Wie werden sie eingesetzt?
Change Multiplikatoren steuern sich in der Regel selbst. Daher ist es umso wichtiger, dass die Rahmenbedingungen stimmen um Wirkung zu erzeugen:
Back-up der Führung
Breite Betroffenheit der Belegschaft durch den Change
Geeignete Menschen vor Ort
Starkes Vertrauen in einen iterativen Prozess
Keine Absicht zum Lücken füllen
Tiefere Einblicke zu diesen Rahmenbedingungen, den Spannungsfeldern für Change Multiplikatoren und der Rolle von HR in der Ausgestaltung finden sich in Dr. Sandra Berenbolds und Dr. Veronika Sweets gemeinsamen Beitrag in der Septemberausgabe des HR-Developer der WEKA.
Das Fazit: Change ist in der heutigen Zeit nicht nur noch dringender, sondern auch viel anspruchsvoller geworden. Um in der Krise handlungsfähig zu bleiben, lohnt es sich gerade jetzt in den Change von innen heraus zu investieren und Spannungen nutzbar zu machen.